Urlaub und Sicherheit

Millionen Deutsche freuen sich bereits auf ihren wohlverdienten Sommerurlaub. Getrübt wurde diese Vorfreude jedoch zuletzt durch Schlagzeilen über eine erhöhte Terrorgefahr sogar in beliebten Urlaubszielen der Deutschen, wie Italien oder Spanien. Viele sind verunsichert. Wo kann man noch gefahrlos Urlaub machen? Was genau bedeuten Sicherheitshinweise oder Reisewarnungen? Wann sollte man besser zu Hause bleiben und was passiert mit den Kosten für die gebuchte Reise?

Sicherheitshinweise, Teilreise- und Reisewarnungen

Vor einer geplanten Reise kann man sich am besten auf den Seiten des Auswärtigen Amtes über die Sicherheitslage im jeweiligen Urlaubsland informieren. Die Auslandsvertretungen wissen die Situation vor Ort aktuell einzuschätzen und überprüfen diese Informationen regelmäßig, wenn nötig, auch mehrmals täglich. Sie veröffentlichen allgemeine Reiseinformationen, Sicherheitshinweise und Reisewarnungen. Sicherheitshinweise nennen Risiken, die bei der Reise in ein bestimmtes Land bestehen. Dabei kann auch eine “Empfehlung” ausgesprochen werden, von einer Reise abzusehen. Gewarnt wird vor der Gefahr von terroristischen Anschlägen, extremem Klima, oder auch Taschendiebstählen. Sicherheitshinweise findet man für nahezu jedes Urlaubsland. Reisewarnungen hingegen werden selten ausgesprochen und nur im Fall einer “akuten Gefahr für Leib und Leben”. In diesem Fall wird dringend davon abgeraten, die Reise anzutreten und Reiseveranstalter holen in der Regel Urlauber, welche bereits vor Ort sind, zurück. Eine Reisewarnung gibt es derzeit zum Beispiel für Syrien, den Irak oder Jemen. Teilreisewarnungen gelten nur für ein bestimmtes Gebiet, wie zum Beispiel für die nördliche Sinai-Halbinsel in Ägypten.

Stornierung und Kosten

Auch wenn in Sicherheitshinweisen vor möglichen Terroranschlägen gewarnt wird – lediglich die “Gefahr” eines Anschlages ermöglicht keine kostenfreie Stornierung der gebuchten Reise. Kulant sind die Veranstalter jedoch, wenn am Urlaubsziel vor Kurzem ein Terroranschlag verübt wurde. In dem Fall erlauben sie eine kostenlose Umbuchung oder Stornierung, jedoch meist innerhalb relativ enger Fristen.

Liegt dagegen eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes vor, kann man in der Regel ohne Stornokosten von der Reise zurücktreten. Aber auch hier sollten Sie zunächst Rücksprache mit ihrem Veranstalter oder Reisebüro halten. Denn grundsätzlich ist die kostenfreie Stornierung nur im Falle von sogenannter “höherer Gewalt” möglich. Wann diese vorliegt, entscheidet letzten Endes das Gericht. Dabei wird eine Reisewarnung aber meistens als Indiz dafür anerkannt. Daher hat sich bei deutschen Reiseveranstaltern die Praxis durchgesetzt, im Falle einer Reisewarnung eine kostenlose Stornierung zu erlauben.

Wo ist es am sichersten?

Trotz Reisewarnung – ob und wohin Sie reisen, müssen oder dürfen Sie dennoch selbst bestimmen. Bezüglich Italien oder Spanien gibt es momentan noch keine veränderte Beurteilung der Sicherheitslage. Wer dennoch ein mulmiges Gefühl hat, kann sich zusätzlich bei seinem Veranstalter informieren. Dieser hat meistens Mitarbeiter direkt am jeweiligen Urlaubsort. Auskunft über die sichersten Reiseländer gibt jährlich der “Global peace index” (Weltfriedensindex). 2015 war Island das sicherste Land, gefolgt von Dänemark und Österreich. Deutschland lag auf dem 16. Platz.

Wofür auch immer Sie sich entscheiden, wir wünschen einen erholsamen und entspannten Urlaub!

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