Via Ferrata – Paradies der Klettersteige rund um den Gardasee

Kletterausrüstung

“Via Ferrata”, zu deutsch “Eisenweg” – schon der Begriff lässt das Herz des begeisterten Wanderers und Kletterers höher schlagen. Er bezeichnet Klettersteige, die mit Stahlseilen, Eisenstufen und Leitern als Tritthilfen gesichert sind und so für fast jedermann begehbar und erlebbar werden. Diese Klettersteige erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, heutzutage gibt es sie in nahezu allen Gebirgen. In Italien, vor allem in den Dolomiten und rund um den Gardasee haben sie eine lange Tradition. Rund um den Lago di Garda gibt es auch wundeschöne Touren für Einsteiger oder Familien, mit traumhaften Ausblicken über den See. Wenn nichts als das Klicken der Karabiner durch die Stille hallt, lässt es sich wunderbar abschalten!

Auf den Spuren des 1. Weltkriegs

Die Geschichte der Klettersteige beginnt bereits im 19. Jahrhundert, als einige Gipfel der Alpen durch das Anbringen von Eisenzapfen und Schiffstauen begehbar gemacht wurden.
Die Vorgänger der “Vie Ferrate” in Südtirol waren jedoch hauptsächlich Zugangswege für Patrouillen der österreichischen Armee im 1. Weltkrieg. Der heutige Naturpark “Alto Garda”, die steil aufragenden Berge im Norwesten des Gardasees, diente als österreichische Verteidigungslinie gegen Italien. Auf einigen Klettersteigen trifft man heute noch auf Relikte aus dem Krieg. Auf der “Ferrata di Cima Rocca” am Westufer des Gardasees klettert man zum Beispiel teilweise durch alte österreichische Kriegsstollen – eine aufregende Reise in die Vergangenheit. Taschenlampe nicht vergessen! Auch auf der “Via Ferrata Fausto Susatti”, welcher hinauf auf den Gipfel “Cima Capi” führt, findet man noch in Felsen gehauene Kriegs-Stellungen. Und aus luftiger Höhe kann man das Blau des Gardasees bewundern. Beide Klettersteige beginnen im Bergdorf Biacesa del Ledro und sind selbst für Kletter-Anfänger geeignet. Schwindelfreiheit wäre aber dennoch angebracht.

Leicht bis herausfordernd: die schönsten Touren am See

Klettern auf der Via Ferrata

Klettern auf der Via Ferrata

Klettersteige sind in verschiedene Schwierigkeitsgrade eingeteilt, von A für einfach, bis F für mehr als extrem schwierig. Die erforderliche Ausrüstung – Klettergurt mit Klettersteigset und Helm kann man sich in jedem Geschäft für Wanderausrüstung ausleihen. In Arco findet man gleich mehrere. Notwendig sind auch gut sitzende, rutschfeste Schuhe. Für Einsteiger und Familien eignet sich einer der bekanntesten Klettersteige des Gardsee-Gebietes, der “Colodri” in Arco. Belohnt wird man zusätzlich mit einem herrlichen Ausblick. Bei geübten Kletterern ist der älteste Klettersteig der Region sehr beliebt, die “Via Ferrata dell‘ Amicizia”. Berühmt-berüchtigt ist er vor allem für seine langen senkrechten Leitern. Tief unter sich erblickt man Riva und den See. An heißen Tagen sollte man sich aber lieber für die “Ferrata Torrente Sallagoni” entscheiden, welche durch eine schattige Schlucht hinauf zum Castello di Drena führt. Zwei Seilbrücken bieten zusätzlichen Nervenkitzel auf dieser ansonsten relativ problemlosen Tour. Luftige Passagen, Kamine und senkrechte Wände locken die Könner auf die “Via ferrata Monte Albano”, das Highlight der Klettersteige rund um den Gardasee. Der Steig war mehrere Jahre lang gesperrt und wurde saniert. Seit dem Frühjahr 2014 kann man ihn wieder genießen – den spektakulären Ausblick von hoch oben auf die Dächer von Mori.

Weitere Infos zu diesen und noch mehr Klettersteigen mit appetitanregenden Bildern findet man unter anderem auf klettersteig.de. Wir wünschen Hals- & Beinbruch und jede Menge Spaß!

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